Gewaltprävention für Grundschüler
Interessantes Projekt für alle Klassen – Workshops von „KUMU“ aus Kenzingen
Kürzlich fand das Projekt „Gewaltprävention und Selbstbehauptung“ auf dem Stundenplan für alle Grundschüler. In der Woche zuvor gab es bereits einen Informationsabend für die Eltern.
Ein Team von „KUMU“ aus Kenzingen führte das Projekt mit einem Workshop durch, der für jede Klasse an drei Tagen jeweils zwei Schulstunden dauerte. Die gleichnamige Firma wurde von Katrin Kupferschmidt vor etwa sechs Jahren gegründet. Davor war sie 18 Jahre lang bei der Polizei tätig. Dort lag ihr Schwerpunkt ebenfalls auf Jugend- und Präventionsarbeit. Mittlerweile besteht das Unternehmen aus einem Team, das sich um die Gründerin gebildet hat. Zur Zeit bieten sie an verschiedenen Standorten regelmäßige Kurse an, in die man jederzeit einsteigen kann.
„Kumu“ steht für Kraft, Vertrauen, Achtsamkeit und Mut. Kinder und Jugendliche, die sich selbst vertrauen und an sich glauben, besitzen eine Reihe von Fähigkeiten, die mit Vertrauen und Selbstvertrauen, innerer Sicherheit, Stärke, aber auch mit Mut und Entschlusskraft zu tun haben. Das Projekt soll mit Spiel und Spaß die Selbstsicherheit stärken und dazu beitragen, Selbstvertrauen zu gewinnen und ein Miteinander von „Ich achte auf mich“ und „Ich achte auf die anderen“ schaffen. Die effektive Gewaltprävention war persönlich und umfassend. Kinder und Jugendliche, die sich selbst vertrauen und an sich glauben, besitzen eine Reihe von Fähigkeiten, die aufgeweckt werden sollten.
„Stop!“ und „Nein!“ sagen können
Zu den beliebtesten Bausteinen aus den Workshops gehören das Erkennen und Wissen von Grenzen und Regeln, Gefahrenerkennung und Gefahrenvermeidung, der Umgang mit Fremden, Mimik, Gestik, Körperhaltung, realitätsbezogene Rollenspiele sowie „Stop!“ bzw. „Nein!“ zu sagen. Die Präventionskurse stehen unter dem Motto der fünf S: Spiel, Spaß, Spannung, Stärke und Selbstbewusstsein. Mit kindgerechten Impulsen, zum Beispiel dem gemeinsamen Hochwerfen der Kumu-Giraffe, lernen die Kinder wichtige Lektionen, unter anderem, dass sie ein Team sind. Aber es wurde nicht nur gespielt. Durch praktische Tipps, wie der Stopp-Regel, dass sie fremde Menschen immer siezen sollen, und was sogenannte Sicherheitsinseln sind, bekamen die Kinder wichtige Informationen vermittelt, die ihnen im Ernstfall helfen können.
Das alles wurde in Rollenspielen geprobt. Selbst Kupferschmidts Auto kam zum Einsatz. Sie zeigte den Kindern in drei unterschiedlichen Situationen, wie sie sich verhalten sollen, wenn ein Auto neben ihnen anhält. Zuerst erkundigte sie sich aus dem Auto heraus nur nach dem Weg, was keine gefährliche Situation darstellte. Im zweiten Rollenspiel versuchte sie, den Kindern Freikarten für den Europa-Park zu schenken, doch die meisten Schüler hatten in den vorherigen Stunden gut aufgepasst und sagten geschlossen nein. Die gefährlichste Situation für Kinder war die, die zum Schluss durchgespielt wurde. Katrin Kupferschmidt möchte dabei die Kinder auf ein Eis einladen und verdeutlichte, wie schnell eine fremde Person aus dem Auto ausgestiegen ist, wenn man nicht genug Abstand hält.
Zum Abschluss des Kinderschutzkurses erhielten alle Kinder eine Urkunde und ein Armband, das die Kinder immer an die Kurse und das darin Gelernte erinnern soll. Aber auch die Eltern zu Hause gingen nicht leer aus. Sie bekamen die Aufgabe, mit ihren Kindern abzusprechen, wer fremd ist und wem die Kinder als Bezugspersonen vertrauen können.
Text: Martin Ullrich
Bilder: Katrin Kupferschmidt & Martin Ullrich