Streitschlichter

Kurze Beschreibung:

Da Konflikte und Meinungsverschiedenheiten auch in der Grundschule an der Tagesordnung sind, ist es wichtig für die Kinder zu lernen, wie man richtig mit Konflikten umgeht. Um die Lehrer zu entlasten und selbst Verantwortung für die eigenen Taten übernehmen zu können, werden Kinder der 3. Klasse zu Streitschlichtern ausgebildet, damit sie im Laufe des 4. Schuljahres selbst Streit schlichten können. Bei der Streitschlichtung wird kein Schuldiger gesucht und niemand bestraft. Die Streitschlichter sollen den Konfliktparteien dabei helfen, eine gemeinsame Lösung zu finden, mit der beide Parteien zufrieden sind. Nachdem eine Lösung bzw. ein Kompromiss gefunden wurde, kann dieser auch in einem Vertrag festgehalten werden. Die Streitschlichtung ist freiwillig für die Konfliktparteien.

Ziele:

  • anderen Kindern helfen, eine Lösung zu finden
  • die Kinder lernen zuzuhören, Empathie zu zeigen, sich in andere hineinzuversetzen
  • Schuld eingestehen können und Verantwortung für die Taten zu übernehmen
  • Taten wieder gut machen, Schuldausgleich

Ausbildung zum Streitschlichter:

Die Streitschlichter AG findet einmal wöchentlich statt. Während der Ausbildung lernen die Kinder ihre eigenen Streitsituationen und ihr Streitverhalten zu reflektieren. In Rollenspielen werden Konflikte besprochen und gelöst. Dabei wird gelernt, wie man aktiv zuhört und Empathie für die betroffenen zeigt. Es werden Gefühle besprochen, so dass die Streitschlichter besser mit den Emotionen der Konfliktparteien umgehen können. Die Regeln und Grundsätze der Streitschlichtung werden besprochen und angewendet. Nachdem die Grundausbildung der Streitschlichter erfolgt ist (10-12 Treffen) trifft sich die AG weiterhin regelmäßig (evtl. nur noch alle zwei Wochen) um aktuelle Streitsituationen oder Probleme bei der Streitschlichtung zu besprechen.

Praktische Durchführung:

Sobald die Grundausbildung abgeschlossen ist, können die Streitschlichter ihren Dienst auf dem Schulhof antreten. Immer zwei Streitschlichter (optimal ein Junge, ein Mädchen) haben in der großen Pause „Dienst“. Das heißt nicht, dass sie ihre Pause nicht genauso verbringen dürfen wie die anderen Kinder. Wird ihre Hilfe gebraucht, werden sie gerufen. Erkennbar sind sie durch Westen mit der Aufschrift Streitschlichter. Kann ein Streit in der Pause nicht geklärt werden, wird mit der Lehrerin abgesprochen, ob es dringend ist, den Streit jetzt zu klären, oder ob ein neuer Termin (Pause nächster Tag oder nach der Stunde) ausgemacht werden soll.